Wie Salz in der Suppe, sind Christen in der Gesellschaft nicht zu ersetzen:
„Kirche, die nicht dient, dient zu nichts“
Bischof Rudolf wünscht sich eine lebendige Kirche und dankt im Dekanat Geisenfeld-Pförring allen, die sie lebendig erhalten
Von Thomas M. P. Schumann
Kösching. Der Bischof von Regensburg, Dr. Rudolf Voderholzer, hat ganz im Westen des Bisstums an der Stadtgrenze zu Ingolstadt, das schon zum Nachbarbistum Eichstätt gehört, die Köschinger Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt besucht. Zuletzt war er 2017 dort zum 300-jährigen Geburtstag der schmucken Barockpfarrkirche. Jetzt kam er im Rahmen seiner Rundreise durch die neu strukturierten pastoralen Räume in die Pfarrgemeinde des seinerzeitigen Dekans BGR Pfarrer Dr. Wojciech Wysocki als Station bei seiner Visite des seit knapp drei Jahren bestehenden Dekanats Geisenfeld-Pförring. Dieses Dekanat, das sich von Altmannstein über Wolnzach und Geisenfeld bis nach Au in der Hallertau vor die Bistumsgrenze der Erzdiözese München und Freising erstreckt, wird von Vohburg an der Donau durch den im Oktober 2020 eingesetzten Dekan Thomas Zinecker geleitet. Als Regionaldekan kümmert sich um die Geschicke dieser sehr großen, knapp vor der Pandemie geschaffenen Seelsorgeeinheit, zusammen mit dem weiteren Großdekanat Kelheim der Pfarrer von Sankt Laurentius in Neustadt/Donau, der Bischöflich-Geistliche Rat Thomas Stummer. Er begleitete ebenfalls die Visitation von Bischof Rudolf.
Dem Oberhirten kam es eigenen Bekundens darauf an, nach der Corona-Zeit zu hören, wie das kirchliche Leben in den Gemeinden davon beeinträchtigt zurückgelblieben oder ob es wieder Fahrt aufnimmt: Indes, der Bischof hat nach vielen Dekanatsbesuchen und unzähligen Begegnungen mit „Weltchristen“, wie er die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Überzeugung gerne bezeichnet, aber auch mit Frauen und Männern im hauptamtlichen Dienst „im wesentlichen sehr positive Erfahrungen gemacht“. Und deswegen ist eines seiner zentralen Anliegen bei der Visite allerorts im Gespräch mit vielen Menschen und beim Gottesdienst der „aufrichtige“ und häufig wiederholte „Dank an alle diejenigen, die Kirche lebendig gehalten haben und dies auch aktuell weiter tun“, so Bischof Rudolf auch in seiner Predigt in Kösching. „Ich habe gemerkt, dass es Ihnen allen, die Sie ja gemeinsam Kirche sind, wichtig ist, nicht Asche zu hüten, sondern ein glühendes Feuer.“
Von den Weihezeichen des Kirchengebäudes, den ausnahmsweise brennenden Apostelleuchtern entlang der Wände bis in den Altarraum, ließ sich der Bischof freudig inspirieren: Sie seien ein schönes Symbol, das auf die Sendung der Christinnen und Christen verweise. Und das werde eben gemeinsam von Hauptamtlichen und allen anderen Gliedern der Kirche verkörpert - 14 Priester aus dem Dekanat konzelebrierten mit dem Bischof die Eucharistiefeier, etliche weitere gesellten sich unter die Gottesdienstgemeinschaft, in der an einem Werktag gut besuchten Kirche. Sie alle seien Gesandte der Botschaft Jesu Christi.
In seiner Predigt legte der Bischof dies an Jesu Wort dar: „Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt“. Licht und Salz sollten die Menschen sein – für jemand anderen! Sie sollen Aufmerksamkeit auf jemanden anderen lenken, sich jemandem widmen, ihn sichtbar machen, ihn oder sie zum Leuchten bringenI Mit ein wenig Salz ließe sich vermeiden, dass Manches fad und geschmacklos schmecke. Mit viel Salz könne man Speisen haltbar machen. „Wir sind nicht dazu da, der Welt die Suppe zu versalzen, sondern die Geschmacklosigkeit dieser Welt durch unser Leben zu überwinden“, brachte Bischof Rudolf „die Sendung der Christen, auch die gesamte Gesellschaft lebenswert zu bereichern“ auf den Punkt.
Aber - vielleicht auch angesichts der nicht zu übersehenden Kirchenkrise - konfrontierte der Diözesanbischof die aus vielen Pfarreien zusammen gekommene Gottesdienstgemeinde auch mit einer anderen Facette: „Wenn das Salz seinen Geschmack verliert: womit kann man es wieder salzig machen?“ Und der Bischof legte seinen Zuhörern auch noch eine weitere Übersetzung der konsequenten Frage vor: „Womit soll man dann salzen?“ So hätte Martin Luther übersetzt. Für den Bischof ist klar: „Wenn der Herr uns ‚Salz der Erde‘ nennt, dann haben wir eine Aufgabe, die uns niemand abnehmen kann, in der wir unverzichtbar und unersetzlich sind.“
Bischof Voderholzer gab unumwunden zu, dass er keine fertige Antwort auf die Frage „Was würde fehlen, wenn es uns Christinnen und Christen nicht gäbe“ parat hätte. Er regte an, darüber nachzudenken. Jedenfalls sei es eine Ehre und Würde, sich für die Gemeinschaft der Glaubenden, für die Kirche, in Dienst für Andere und am Anderen nehmen zu lassen. Letztlich ursprünglich christlich inspiriert seien sicherlich auch vielfältiges sozial-karitatives, künstlerisches und philosophisches Denken und Handeln. Die im Evangelium uns geschenkte Motivation mache allerdings den entscheidenden Unterschied. Selbst scheinbar sinnloses Leiden, wie das der Anna Schäffer von Mindelstetten, könne dann eine ganz wesentliche Qualität gewinnen. Als eine Prise Salz könnten sich Christinnen und Christen einbringen, „um den Himmel offen zu halten“. Sie könnten in der mehr und mehr säkularisierten Gesellschaft den Dialog beständig suchen und darauf aufmerksam machen, dass Christen der Ansicht sind, dass wir alles Leben dem Schöpfergott verdanken. „Mit diesem unersetzlichen Salz, meine ich, dass wir den suchenden Menschen mit dem Glauben bestimmt tragfähige Perspektiven anbieten könnten“, schloss der Bischof von Regensburg seine Predigt, und fügte noch an: „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts!“
Musikalisch hat die Kolan-Band aus Kösching, wie seit vielen Jahren bei festlichen Anlässen der Pfarrei, das Pontifikalamt gestaltet; die Leitung war bei Maria Kürzinger.
Im Anschluss an die Eucharistiefeier lud Dekan Thomas Zinecker zu Begegnug und Diskurs in den Pfarrsaal ein.
Vertrauen zurückgewinnen: Mitarbeiten, damit Verkündigung und Alltags-Handeln übereinstimmen
Bischof Rudolf: „Man erwartet von uns Einmischung“
Haupt- und Ehrenamtliche im Dekanat Geisenfeld-Pförring wollen für die Kirche etwas bewegen
Von Thomas M. P. Schumann
Kösching. Nicht nur eine Eucharistiefeier als Dankamt hat der Bischof von Regensburg, Dr. Rudolf Voderholzer, in der Köschinger Mariä-Himmelfahrts-Kirche gefeiert. Es war ihm auch wichtig, bei der Dekanatsvisitation mit den Pfarrgemeinderäten und den teilweise bereits seit vielen Jahren - und auch über die Pandemiezeit hinweg - engagierten ehrenamtlichen Vertretern kirchlicher Verbände und Gruppierungen, zugleich aber auch mit den Hauptamtlichen ins Gespräch zu kommen. So fanden sich im Köschinger Pfarrsaal knapp 100 Repräsentanten des kirchlichen Lebens im Dekanat ein – darunter auch mehr als ein Dutzend Priester aus vielen dem Dekanat angehörenden Pfarrgemeinden.
Vohburgs Stadtpfarrer Thomas Zinecker, der neue Dekan, der bereits seit Ende Oktober 2020 im Amt ist, eröffnete die Versammlung, an der auch Regionaldekan Thomas Stummer, der Stadtpfarrer an Sankt Laurentius in Neustadt teilnahm. Zinecker erkannte aus allen Anfagen und vorbereitenden Überlegungen für dieses Treffen als ihm ganz deutliches Ziel, die gemeinsame Sorge um die Gestaltung der Weitergabe des Glaubens und dass er allenthalben erfahren dürfe: „Unseren Haupt- und Ehrenamtlichen geht es um unsere Kirche. Wir wollen für die Kirche etwas bewegen.“
Obwohl offenbar einige schriftliche Eingaben vorlagen, wurden in dem rund zweistündigen Gespräch den spontanen direkten Fragestellern der Vorzug für das Gespräch mit dem Bischof gegeben. In medias res ging sogleich Josef Schneider aus Mendorf, der wissen wollte, warum sich das Bistum Regensburg oder sein Bischof mit Passau und Eichstätt so gegen den Synodalen Weg wehre. Bischof Voderholzer stellte klar, dass er den Synodalen Weg nicht ablehnt: „Ich habe ihn auch erlitten. Ich bin ihn durch alle Vollversammlungen mitgegangen. Ich habe mich auf Basis meines Weiheversprechens eingebracht. Der Austausch war stets öffentlich und hat größten medialen Druck erzeugt.“ Jetzt sei der Synodale Weg erst einmal abgeschlossen. Mit den genannten anderen Nachbar-Bischöfen und dem Erzbischof von Köln habe er jetzt mit „Synodalem Rat“ und „Synodalem Ausschuss“ nicht mehr weiter mitgehen wollen. Voderholzer: „Da waren wir fürs Pausieren. Wir möchten, dass viele Gedanken jetzt erst einmal in Rom eingespeist werden. Denn dort gibt es einen weltkirchlichen Prozess, der im Oktober beginnt. Deswegen haben wir der Finanzierung der Folgegremien des Synodalen Weges unsere Zustimmung verwehrt. Es tut mir leid, dass wir Bischöfe zerstritten wirken. So habe ich mir das nicht gewünscht, aber ich auch darum, mein Selbstverständnis vom Bischofsamt, in dem ich mich verantwortlich weiß, wenigstens zu respektieren.“ Jedenfalls bedauere Bischof Voderholzer die Wahrnehmung von Mehrheits- und Minderheitsfraktionen: „Das schadet der Einheit der Kirche.“
Im Blick auf die Zahlen, die den Kirchenaustritt von Katholikinnen und Katholiken Anfang Juli angeblich so dramatisch attestiert hätten, warnt der Bischof vor Fehlschlüssen. Eigentlich reklamiert er für sein Bistum sozuagen im Vergleich „die besten Zahlen, die wenigsten Austritte“: Die Austrittszahlen seien durch die Decke gegangen wegen der Missbrauchszahlen 2022. Das werde pauschal in Zusammenhang gebracht mit der derzeit als krisenhaft wahrgenommenen oder so von den Medien beschriebenen Kirchensituation und erzeuge oft weitere Austritte. Immer wieder veröffentlichten zudem weitere Diözesen irgendwo in Deutschland ihre Studie über den Umgang mit dem Thema Missbrauch; jedes Mal motiviere das Vertrauensverlust gegenüber der Kirche. Es bleibe tragisch, dass so viele Menschen uns den Rücken kehren: Im Bistum Regensburg seien die Zahlen vielleicht auch weniger katastrophal, weil offensiv, zügig, konsequent, akribisch und transparent gegen die Missbrauchsthematik von seiten der Bistumsleitungen vorgegangen worden sei.
Den Kirchenpfleger von Kösching, Klaus Müller-Würzburger, bewegten die hiesigen Austrittszahlen: bei 4.300 Katholiken seien es 2021 noch 71 gewesen, und 2022 bereits 171. „Also 250 Prozent und das kann andernorts doch kaum anders sein“, vermutet der Ehrenamtliche. Er sorgt sich auf Dauer um den Erhalt und die Bezuschussung aus Kirchensteuermitteln. Den Bischof fragte er nach Strategien. Und für die Verwaltungsarbeit in den Pfarrbüros wie es auf die „mühsame und langwierige Bearbeitung von jedem einzelnen Austrittsfall“ hin. Müller-Würzburger: „Da bräuchten wir bald tatsächlich eine zusätzliche Kraft für unsere drei Pfarreien.“ Bischof Voderholzer konnte die Sorgen des Kirchpflegers nicht entkräften: „Ich habe kein Patentrezept und ich schließe sogar nicht aus, dass es in der nächsten Zeit nicht ein komplett neues Kirchenfinanzierungsgesetz geben wird.
Die verbreitet anzutreffende Unglaubwürdigkeit der Kirche ziehe Desinteresse, Belanglosigkeit und eine Einstellung der Irrelevanz im Sinne des „Nicht-mehr-gefragt-Seins“ nach sich, überlegte Gesprächsteilnehmer Thomas Schumann. Der Bischof verstand zwar die Beschreibung des Dilemmas, gab sich aber mit der Schlussfolgerung nicht zufrieden. Freilich hätten sich im Vergleich dazuzu viele Katholikinnen und Katholiken vor allen Dingen binnenkirchlich eingebracht. Das sei eine Möglichkeit und gewiss nicht zu verurteilen. Jedoch müsse es auch Christen und Katholikinnen geben, die einen Akzent darauf setzen, mehr in die Gesellschaft hinein zu wirken. Vorderholzer meinte, er wage sogar zu behaupten, dass es solche Menschen gibt. Im übrigen sei der Protest, der der Kirche entgegenschlage, durchaus auch ein Indikator dafür, noch wahrgenommen zu werden: „Ich glaube also letztlich gar nicht, dass wir so irrelevant sind. Man erwartet von uns Einmischung und dass wir unpopuläre Gedanken in Erinnerung rufen. Vielleicht sind Bedeutung und Beitrag der Kirche eher eine Frage der Qualität, weniger der Quantität.“ Hildegard Dorn aus Großmehring wollte wissen, wie verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden könne. Bischof Voderholzers Antwort; „Arbeiten sie mit, dass Verkündigung und unser alltägliches Handeln zusammengehen; dass Wort und Tat übereinstimmen!“
Bernhard Arbesmeier, ehrenamtlicher Kirchenpfleger und Zweiter Bürgermeister des Marktes Altmannstein, trug dem Bischof ein ganzes Bündel von Sorgen und unnötigen Erschwernissen in der Kooperation mit der diözesanen Finanzkammer und dem Ordinariat vor. Diese fachlich-handwerklichen Verbesserungsvorschläge versprach der Bischof gesondert durch seine Referenten und Fachbehörden anhören, prüfen und gegebenenfalls vereinfachen oder verbessern zu lassen. In diesem Kontext betonte der Oberhirte allerdings einmal mehr, dass alles unternommen werden solle, die Priester aus dem operationalen Verwaltungsgeschäft herauszuhalten. Das hätten sie schließlich nicht studiert. Und die Theologie, die sie studiert hätten, die sollten sie auch praktisch anwenden. Gleichzeitig dankte Bischof Voderholzer Kirchenpfleger Arbesmeier und allen im Saal , weil sie der Kirche ständig viel Geld durch ihre Kenntnisse sparen würden.
Fotos: Thomas Schumann
„Den rechten Ton im Miteinander finden“
Weihbischof Josef Graf hat an Sebastiani unsere neue Sandtner-Orgel geweiht
An dem für die Marktgemeinde Kösching historisch bedeutenden Hauptfest der Sebastiani-Pestbruderschaft ist am 22. Januar vom Regensburger Weihbischof Josef Graf die neue Kirchenorgel feierlich geweiht worden. In dem Festgottesdienst in unserer Barockpfarrkirche Mariä Himmelfahrt konnte das Instrument aus Anlass seiner Weihe erstmals alle 23 Register erschallen lassen. Mit der Orgelweihe ist die über knapp zehn Jahre dauernde gründliche Kirchensanierung abgeschlossen. Bistum und Köschinger Kirchenverwaltung hatten hier, wie Kirchenpfleger Klaus Müller-Würzburger erlebt hat, konstruktiv zusammengearbeitet.
Zu Ehren von Sankt Sebastian, dessen Reliquiar an diesem Festtag auch noch in traditioneller Prozession durch den Innermarkt getragen wurde, zelebrierte Weihbischof Graf, dem Kösching seit frühester Jugend und auch als dort tätig gewesener Diakon gut bekannt ist, den Festgottesdienst mit dem Geisenfeld-Pföringer Dekan Thomas Zinecker aus Vohburg, dem Ruhestandsgeistlichen Johann Kauschinger und Ortspfarrer Wojciech Wysocki. An diesem Premierentag der Orgel schlug Professor Kunibert Schäfer, der Orgelsachverständige der Diözese Regensburg das neue Instrument. Unter seinem Spiel und musikalischer Leitung erlebte die Pfarrgemeinde einen besonderen musikalischer Genuss etwa mit Bach-Präludium und Choral, einem Orgelwerk von Cesar Franck und der Toccata d-moll von Max Reger.
In seiner Festpredigt verglich Weihbischof Graf „die Töne, die Klangfülle, die eine Orgel harmonisch und zur Erbauung der Menschen und zur Unterstützung ihres Gesangs vermittelt und die zudem zur Ehre Gottes erschallen würden" mit dem Kreuz, dem Urzeichen des Glaubens. Der Klang der Orgel habe zwei Zielrichtungen, die beide im Glaubensleben zusammen gehörten, Gott in der Vertikalen und horizontal die Menschen. „Wie alle gute Musik, weise die Orgelmusik über das Menschliche hinaus auf das Göttliche hin", zitierte Graf den verstorbenen Papst Benedikt. „Und die Vielfalt ihrer Klangfarben, vom Leisen bis zum überwältigenden Fortissimo, erhebt sie über alle anderen Instrumente.“ Alle Bereiche des menschlichen Seins könne sie zum Klingen bringen.
Der Weihbischof sagte, er könne die Gedanken des jüngst verstorbenen früheren Papstes gut verstehen: Dieses Instrument vermag schöne Empfindungen, die Freude, aber auch die Trauer und den Schmerz erlebbar zu machen. Mit Bezug auf die Texte des Wortgottesdienstes, die nochmals an Weihnachten erinnert haben, und das Volk, das im Dunkeln wohnt, das Licht des Retters, des Messias, des Friedensboten als Hoffnung aufstrahlen lässt, interpretiert Weihbischof Graf dunkle und helle Orgelpfeifen-Töne. Über diese Brücke kommt er bis zu Gegenwart der Kirche. Die wünscht er sich „weniger disharmonisch“: Dem Regensburger Weihbischof Graf ist es wichtig, dass Christen und alle Menschen untereinander den rechten Ton in ihrem Miteinander finden: „Der Ton macht die Musik. Wir müssen den Ton der Nächstenliebe finden, damit nicht Misstöne überhand nehmen in Familien, den Gemeinschaften, Pfarrei und im Ganzen unserer Kirche.“
Interessant: Sehr viele waren
von der Orgel begeistert
Am Nachmittag konnte man sich Näheres über die Möglichkeiten des neuen Köschinger Instrumentes vorspielen und erklären lassen. Viele Menschen sind gekommen. Ihr Planer und Erbauer, Orgelbaumeister Norbert Bender, hat als Geschäftsführer der renommierten Dillinger Orgelbaufirma Sandtner zum Spiel von Organist Helmut Seitz „sein jüngstes Kind“ beschrieben und vorgeführt. Im Laufe der nächsten Monate wird die neue Orgel von verschiedenen Organisten aus Nah und Fern im Spiel noch näher vorgestellt werden. Zu den Gottesdiensten oder Konzertterminen ergeht jeweils Einladung. Die Sonntagsvesper hatten Vorstand und Mitglieder der Sebastiani-Bruderschaft vorbereitet. Zur Orgel, an der wieder Helmut Seitz ins Manual griff, erfreute der Köschinger Josef Zwack mit seinem Gesang. Nach der Vesper fand im Pfarrsaal die Jahresversammlung der Sebastiani-Bruderschaft statt – darüber später gesondert mehr.
Thomas Schumann
Bei der offiziellen „Inbetriebnahme“ des Instruments „zur Unterstützung der Menschen beim Gesang im Gottesdienst und zur Ehre Gottes“ hat der Regensburger Weihbischof Dr. Josef Graf das Instrument hoch oben auf der Orgelbühne mit Weihwasser und Weihrauch gesegnet. Von dort lasse sie von nun an „die Klangfülle des Himmels auf Erden hören“, so der Bischof.
Fotos: Schumann/Lindenthal